Alles über Keramikherstellung. Vom Ton bis zur Keramikfigur

Wie aus einem unscheinbaren, natürlichen Material mit Handarbeit ein Kunstwerk entsteht

Alles über Ton - das Ausgangsmaterial der Keramikherstellung

Ton ist ein natürlich vorkommendes Material, das überwiegend aus Tonmineralteilchen besteht. Durch den Wasseranteil ist Ton plastisch formbar und wird im Kunsthandwerk für Keramikfiguren, Töpferwaren und Keramik ebenso eingesetzt wie als Baumaterial, in der Industrie oder auch in der Medizin.

Heute wird guter Ton, der sich entsprechend gut brennen und weiterverarbeiten lässt, in Tongruben gewonnen. Noch heute wird der Begriff Tonstich verwendet, der aus einer Zeit stammt, in der Ton noch in Handarbeit mit dem Spaten abgestochen wurde. Auch in Deutschland gibt es große Tonvorkommen. Besonders im Westerwald gibt es sehr große Tonvorkommen, die zu den größten Vorkommen Europas gehören. Hier wird bereits seit über 70 Jahren Ton abgebaut.

Entstehung von Ton

Ton ist ein reines Naturprodukt, das durch Zersetzung entsteht. Wenn große Gesteinsbrocken verwittern, zerfallen sie in kleine Teilchen. Hieraus kann Sand oder auch Ton entstehen. Als unvergestigtes sedimentäres Gestein gehört es zur Familie der Pelite, die aus Mineralpartikeln mit einem Durchmesser von unter 20 μm bestehen. Darunter herrschen silikatische Tonminerale mit einer Größe von unter 2 μm vor, die für die Eigenschaften der Tone verantwortlich sind. Je nach beigemengten anderen Materialien wie Chlorit, Hämatit oder auch Bitumen oder Kohle kann Ton hell- bis dunkelgrau oder auch schwarz, rot und grün sein.

Da Ton Wasser sehr gut binden kann, quillt er auf und schrumpft wieder, wenn er das Wasser verliert. Im feuchten Zustand bekommt Ton eine seifenartige Konsistenz und absorbiert andere anorganische und organische Stoffe.

Ist Ton das gleiche wie Lehm?

Das Wort Lehm stammt aus dem mittelhochdeutschen Begriff Leim, mit dem ein schleimig, glitschiger Boden beschrieben wird, der aus Sand, Schluff und Ton besteht. Ton ist also ein Bestandteil von Lehm. Lehm kann – wie auch Ton – durch Verwitterung entstehen, oder indem sich die einzelnen Bestandteile ablagern.

Im Gegensatz dazu besteht Ton aus Tonmineralteilchen. Durch den Wasseranteil ist Ton formbar, wird beim Brennen oder Trocknen aber spröde und porös. Erst durch andere Materialien, die ihm Plastizität verleihen, kann Ton zur Herstellung von gebrannten Keramiken verwendet werden. Bereits etwa 24.000 vor Christus wurde Ton als Rohstoff für Töpferwaren und Keramik verwendet, denn schon die Mamutjäger stellten Tonfiguren wie die alte Venus von Dolni her. Eine solche Figur hätte nur noch gebrannt werden müssen, um zur fertigen Keramikfigur zu werden.

Kann man Ton selbst finden und nutzen?

Ton ist überall dort zu finden, wo es natürliche Wasserreservoires gibt; also die Erde durch Ton und oder Lehm verdichtet wird. Entsprechend finden Sie sowohl am Meer als auch an Flüssen, Seen, Naturteichen und Weihern natürliche Tonvorkommen. Auch im heimischen Garten können Sie mit etwas Glückfündig werden und Ton selbst sammeln. Genauer gesagt müssen Sie aus gefundenem Lehm Ton selbst herstellen. Das ist allerdings gar nicht so schwer. Im folgenden Abschnitt verraten wir Ihnen, was Sie tun müssen, um aus Lehm Ton zu gewinnen.

Ton selbst abbauen und finden

Ton selbst herstellen

Wenn Sie an Baugruben, Bachläufen oder anderen verdächtigen Stellen Lehmboden finden, können Sie ihn einfach mit der Schaufel ausheben. Wie Sie daraus selbst Ton gewinnen können, erklären wir Ihnen hier kurz:

Ton selbst aus Lehm herstellen

1. Formen Sie aus dem Lehm eine Kugel in Tennisballgröße und prüfen Sie, ob der Lehm reißt, wenn Sie eine Willst durch Druck in die Kugel bilden. Reißt der Lehm, ist der Sandanteil zu groß. Häufig können Sie etwas tiefer besseren Lehmboden finden.

2. Lagern Sie geeigneten Lehm luftdicht und versuchen Sie beim Verschließen des Beutels keine Luft im Inneren zu lassen.

3. Sieben Sie den Lehm mit Wasser durch ein Küchensieb. So sieben Sie Steine heraus und können den Lehm gezielt durch das Gitter drücken. Ist er zu trocken und klebrig, geben Sie etwas Wasser hinzu.

4. Durch sogenanntes Sickern können Sie den Ton anreichern. Dazu breiten Sie ihn auf einer glatten Fläche aus und begießen Sie ihn gleichmäßig. Dies tun Sie so lange, bis die Konsistenz schön speckig ist.

5. Durch Kneten machen Sie den Ton weicher und bringen ihn in eine homogene Form, die ideal ist, um ihn weiterverarbeiten zu können.

Bevor Sie den selbst hergestellten Ton brennen, sollten Sie eine Probebrennung durchführen, denn nicht jeder Ton ist gleichermaßen gut zum Brennen geeignet. Er sollte nicht reißen oder platzen.

Klassifizierung von Ton

Ton kann je nach Eigenschaften und Einsatzbereich nach verschiedene Kriterien unterteilt werden. Zu den wichtigsten Tonarten nach Einsatzbereich gehören:

- Füllstoffton: Er wird beispielsweise in Kunststoffen als Füllstoff verwendet. Dabei wird er mit organischen Modifikatoren, damit er hydrophob wird. Er verliert dadurch seine Wasseraufnahmefähigkeit, kann aber sehr gut mit organischen Stoffen gemischt werden.

- Töpferton: Der Ton, mit dem auch wir arbeiten, ist ein magerer Ton mit einem geringen Flussmittelgehalt. Er ist zudem arm an Quarz, Alkalien, Kalkspat etc.

Verschiedene Arten von Ton für die Keramikherstellung

- Ziegelton: Ziegelton hat einen höheren Flussmittelgehalt und erweicht zwischen 1.000 und 1.150°C. Er ist daher nicht feuerfest. Durch den hohen Gehalt an Eisenhydroxis ist der Ton braut und wird beim Brennen rot, da das Hydroxid zum Oxid wird.

- Feuerfester Ton: Solche Tone haben einen Schmelzpunkt von über 1.580°C. Bei hochfeuerfesten Tonen liegt er sogar bei über 1.730°C. Hierbei handelt es sich aber nicht mehr um ein naturprodukt, sondern um industrielle Tonmischungen.

- Betonit: Dies sind hochquellbare Tone, die eine sehr hohe Aufnahmefähigkeit für Wasser haben. Sie können das zwei- bis dreifache an Wasser aufnehmen. Sie sind aus Vulkangestein entstanden. Sie kommen auch in der pharmazeutischen und kosmetischen Industrie zum Einsatz und dienen in Keramiken der Erhöhung der Bindsamkeit.

Arten von Ton

Unabhängig von der Art der Klassifizierung gibt es fünf gemeinsame Arten von Ton: Kaolin, Steinzeug, Kugelton, Feuerton und Steingut, die wir ebenfalls kurz erläutern möchten.

- Kaolin: Dies ist der sogenannte Porzellan-Ton oder China-Ton, der meist hell gefärbt ist. Es ist der reinste Tontyp, der meist mit Ball-Ton gemischt wird, um ihn besser verarbeiten zu können. Die Temperaturreife ist mit 1.800°C auf einem sehr hohen Niveau.

- Ball-Ton: Diese Tone sind hochplastisch und enthalten sehr wenige mineralische Verunreinigungen. Sie härten bei einer Temperatur um die 1.280°C. Da Ball Tone sehr stark schrumpfen, können sie nicht als eigenständiges Material genutzt werden. Sie werden daher mit anderen Tonen wie Porzellan gemischt.

- Steinzeug Ton: Hierbei handelt es sich um hochplastische Tone, die nach dem Brennen bei etwa 1.176 bis 1.237°C gebrannt werden. Insbesondere für funktionale Stücke wie Geschirr kommt er durch die Härte und Langlebigkeit häufig zum Einsatz.

- Steingut Ton: Hierbei handelt es sich um eine der am frühesten entdeckten Tonart, die auch als Erdgut Ton bezeichnet wird. Eine hohe Härte wird bereits bei niedrigen Temperaturen von 951 bis 1.105°C erreicht. Der Schrumpffaktor ist gering und die Keramiken werden weicher und etwas poröser als bei anderen Arten. Auch Terrakotta gehört zu Steingut. Es bleibt unglasiert und ist in der Regel nicht vollständig wasserdicht. Es wird häufig für Fliesen, Pflanzenprodukte oder Ziegel verwendet. Im Vergleich zu Steinzeug ist Steingut nicht so langlebig.

- Schamotte: Dieser Ton wird auch als Feuerton bezeichnet. Optisch ist der Ton häufig durch Eisenflecken gesprenkelt und er kann -beispielsweise sehr gut mit Steinzeug-Tonkörpern kombiniert werden, um die Reifungstemperatur zu erhöhen. Gebranntem Steinzeug Ton verleiht Schamotte eine besonders raue Oberfläche. In der Regel kommt diese Art von Ton überwiegend bei der Herstellung von Ziegeln und Zement zum Einsatz.

Vom natürlichen Ton bis zur Keramik – das Kunsthandwerk des Töpferns

Um aus dem unscheinbaren Naturprodukt Ton Kunstwerke wie Keramikfiguren oder einen Gebrauchsgegenstand wie eine Keramiktasse herzustellen, braucht es Erfahrung, die richtige Technik und spezielle Werkzeuge bzw. Hilfsmittel wie einen Brennofen. Der gesamte Prozess der Keramikherstellung läuft dabei in der Regel in fünf Schritten ab.

1. Formen

Um Ton zu formen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Die wohl bekannteste Form ist das Töpfern auf der Töpferscheibe. Darüber hinaus kann Ton aber natürlich auch mit der Hand weiter verarbeitet und geformt werden. Auch spezielle Werkzeuge können zum Einsatz kommen, um dem Ton Struktur zu verleihen und ihn final zu modellieren und zu gestalten.

2. Trocknen

Das fertige Rohprodukt muss in einer Trockenkammer mehrere Tage getrocknet werden, um ihm das Wasser zu entziehen. Spezielle Tonmischungen zum Modellieren von Keramikfiguren reißen beim Trocknen nicht und schrumpfen nur relativ wenig. Dadurch ist der Rohling von der Form und Größe her bereits nah am Endprodukt.

3. Brennen

Je nach Art des Tons wird der Ton gebrannt, um ihn zu festigen. Dabei bekommt er seine endgültige Form und Stabilität. Falls schon vorab Feuerfarben aufgebracht wurden, können diese beim ersten Brennen bereits eingebrannt werden.

4. Glasieren

Nach dem Vorbrennen kann die Keramik weiter bemalt oder glasiert werden. Dies ist nicht erforderlich, macht die Keramik aber wasserdicht, da sie mit einer hauchdünnen Glasschicht überzogen wird.

5. Brennen

Abschließend wird die Keramikfigur nochmals gebrannt. Dabei härten Glasur und Farbe aus und die Figur bekommt ihre endgültige Form, Festigkeit und Erscheinung.

So entstehen unsere Keramikfiguren

Auch bei KeramikDeko läuft die Keramikherstellung traditionell nach alter Handwerkskunst ab. Doch als Naturprodukt, das von Menschenhand geformt wird, ist jede einzelne Figur ein Einzelstück und das Ergebnis aus der Kombination von Handwerkskunst, der speziellen Tonmischung sowie der Kreativität und Erfahrung im Umgang mit den Bearbeitungswerkzeugen und dem Material.

Keramikfiguren töpfern und modellieren
Keramikfiguren töpfern und modellieren

Wir arbeiten bereits seit 1997 mit Keramik und haben im Laufe der Jahre neben unserer Erfahrung auch eine große Liebe zu diesem wunderbaren Material entwickelt. Da wir jede Figur, jeden Becher und jedes einzelne unserer Keramikprodukte komplett selbst und in reiner Handarbeit fertigen, haben wir unseren Herstellungsprozess vom Rohmaterial bis zum fertigen Keramikprodukt über die Jahre perfektioniert. Unsere gesamte Erfahrung, unser Wissen und unser Talent und Geschick fließen in jedes Produkt mit ein und machen es zu etwas Besonderem.

Keramikfiguren in der Trockenkammer
Keramikfiguren in der Trockenkammer

Nach dem Trocknen in unserer Trockenkammer führen wir den Rohbrand je nach Tonmischung und Produkt bei Temperaturen zwischen 800°C und 1.000°C durch.

Keramikfiguren bemalen und glasieren
Keramikfiguren bemalen und glasieren

Nach dem Brennen werden die Figuren von Hand bemalt und bis auf wenige Ausnahmen glasiert. Wir fertigen auch unglasierte Keramikfiguren, wie beispielsweise unsere weißen Weihnachtsengel, doch die meisten Figuren bekommen erst durch die Glasur ihr besonderes und farbenfrohes Aussehen.

Das finale Brennen bei einer Temperatur zwischen 980°C und 1.080°C sorgt dafür, dass die Glasur eingebrannt wird und verleiht der Keramik ihre endgültige Stabilität, Form, Größe, Farbe und Optik.

Handarbeit vs. industriell gefertigte Keramikprodukte

Es gibt heute viele Keramikprodukte am Markt, die mit traditioneller Handwerkskunst und dem handgeformten Naturmaterial, das wir so lieben, nicht mehr viel gemeinsam hat. Günstig produzierte, industrielle Massenware gibt es wie Sand am Meer. Um bestmögliche Gewinnmargen zu erzielen, kommen günstige Tone zum Einsatz, die Arbeitsabläufe sind strikt automatisiert und für Kreativität, Handarbeit und Liebe zum Detail bleibt kaum oder überhaupt kein Platz.

Das Ergebnis sind einheitliche Massenprodukte, die teilweise qualitativ minderwertig sind und zu überteuerten Preisen am Markt angeboten werden. Darüber hinaus legen viele billige Keramikfiguren Tausende Kilometer mit dem Flugzeug und zusätzlich LKWs zurück, bevor sie in den Verkauf in Europa gehen. Verschleiß, Defekte und Schwund und der hohe Energiebedarf für die Distributionskette werden mit einkalkuliert.

Wir verstehen die Keramikherstellung etwas anders. Für uns ist Keramik ein Naturprodukt, das erst durch die positiven Emotionen der Schöpfer, die humorvolle, liebevolle und detailreiche Gestaltung und die Handarbeit zu etwas Einzigartigem wird. Das spüren Sie bei jedem unserer Produkte, das Sie in Händen halten. Wenn Sie selbst mit Keramik arbeiten und Figuren, nützliche Gebrauchsgegenstände oder Dekoobjekte wie Vasen aus Keramik herstellen, wissen Sie was es bedeutet, ein handgefertigtes Keramikprodukt in Händen zu halten, zu nutzen oder zu verschenken. Es erfüllt Sie mit Freude und Stolz - insbesondere, wenn Sie es in den Händen eines lieben Menschen wissen, der es ebenfalls zu schätzen weiß.

Fertige Keramikfiguren in Ihrer Deko nutzen

Keramikfiguren sind etwas Wunderbares. In gewisser Hinsicht sind sie versteinerte, modellierte Kunstwerke, in denen Sie auch nach dem Brennen noch jeden Verarbeitungsschritt und alle Eigenschaften des Ausgangsmaterials sehen können. Glasiert und bemalt entstehen detailreiche, farbenfrohe und witzige Figuren, die bei Ihnen zuhause im Innen- und Außenbereich zum Einsatz kommen können.

Wir fertigen nicht nur Keramikfiguren, die als Dekoration auf dem Boden platziert werden können, sondern auch Gartenstecker, Hängefiguren, Minifiguren sowie Kantenhocker. Viele unserer Figuren erfüllen darüber hinaus einen zusätzlichen Zweck.

Keramikfiguren als Deko zuhause

So bieten wir eine Vielzahl unserer beliebtesten Figuren auch als Sparschwein bzw. Spardose, als Räucherfigur oder als plastische Figur auf unseren 3D-Motivtassen aus Keramik an. Dadurch sind sie dekorativ und nützlich zugleich.

Natürlich fertigen wir auch spezielle Keramikfiguren für Ostern, Weihnachten oder als Geschenk für besondere Anlässe. So finden Sie beispielsweise große Keramikstörche mit Baby als Geschenkidee für frischgebackene Eltern, Pferdefiguren als Geschenk für Reiterinnen und Reiter, Hundefiguren und Katzenfiguren sowie andere Tierfiguren für Tierliebhaber oder auch besondere Gartenfiguren und mehr. Wenn Sie durch unsere Figurenkollektion stöbern, finden Sie mit Sicherheit auch eine Keramikfigur, die perfekt zu Ihnen oder einem lieben Menschen passt, dem Sie eine Freude machen möchten.