Keramik Geschichte – Die Ursprünge der Keramikfiguren

Alles über den ältesten künstlichen Werkstoff der Menschheit

Wir lieben Keramik; damit sind wir nicht allein. Keramik wurde als ältester künstlicher Werkstoff der Menschheit bereits vor zehntausenden Jahren entwickelt. Von Aufbewahrungsgefäßen über Alltagsgegenstände und Dekoration aus Keramik bis hin zu Keramik Figuren und moderner Gartendeko. Die Keramik, wie sie heute ist, hat einen langen Weg hinter sich. 

In diesem Artikel haben wir die Geschichte der Keramik für Sie zusammengefasst. Von ihren Anfängen in der antiken Welt bis hin zu modernen Keramikprodukten der Neuzeit, zu der auch unsere Keramikfiguren und Dekoprodukte gehören.

Die Ursprünge der Keramikprodukte

Die ältesten Kunstprodukte aus Keramik sind fast 30.000 Jahre alt. Sie wurden bei Ausgrabungen an einem Lagerfeuer von Mammutjägern entdeckt. Heute geht man davon aus, dass die Entdeckung von Keramik als Töpferware in mehreren Regionen der Erde gleichzeitig erfolgte.

Die frühesten ungebrannten Tongefäße stammen aus der Zeit um etwa 7.600 bis 6.300 vor Christus und wurden im Westjordanland entdeckt. Durch die hohe Trockenbiegefestigkeit konnte das Material die Jahrtausende überdauern. Schwach gebrannte und modellierte Formen tauchten erstmals in der Zeit zwischen 7.000 bis 6.000 v.Chr. in Karim Schahir auf.

In China entstanden die ersten Keramiken mutmaßlich bereits im 8. Jahrtausend vor Christus. Dort wurden sie nur selten aus weißem Ton, sondern aus rotem Ton gefertigt. Bereits damals wurden die Gefäße mit Figuren, Linien oder Mustern verziert, um sie dekorativ zu gestalten.

Auch in Europa gab es bereits im 7. Jahrtausend vor Christus in der Jungsteinzeit (Neolithikum) die ersten Töpfereien. Man geht davon aus, dass die Töpferei-Technik von Einwanderern aus Anatolien eingeführt wurde.

Die Herstellung von Terrakotta (gebrannte Erde) begann mutmaßlich bereits im Paläolithikum (Altsteinzeit), die etwa von 600.000 bis 10.000 v.Chr. dauerte. Es sind aus dieser Zeit zahlreiche Tierfiguren überliefert. Die Blütezeit der griechischen Terrakotta ging bereits von Attika im 4. Jahrhundert v.Chr. aus.

 

Die ersten Keramikfiguren

Zwar ist heute wissenschaftlicher Konsens, dass Keramik zu den ältesten Werkstoffen der Menschheit gehört, doch wann genau die Menschen mit der Fertigung von Kunstgegenständen aus Keramik begonnen haben, ist bis heute unklar.

Zu den ältesten Funden antiker Keramikkunst gehört die Venusfigur, die während archäologischer Ausgrabungen im Jahr 1925 in Dolní Věstonice gefunden wurde. Auch ähnliche Figuren wurden beispielsweise mit der Venus von Willendorf in Niederösterreich oder der Venus von Moravany in der Slowakei entdeckt.

Als eine der ältesten keramischen Erzeugnisse überhaupt ist diese Venusfigur praktisch die Mutter aller Keramikfiguren und damit auch Vorbild all unserer Keramikfiguren und Kunstgegenstände aus Keramik, die wir heute so lieben. Sie wird auf ein Alter zwischen 25.000 und 29.000 Jahren geschätzt, womit sie den sogenannten Gravettien zugeordnet wird.

Sie ist aus Lösslehm gefertigt, der mit Tierknochenmehr vermischt wurde. Gefunden wurde sie in zwei Stücke zerbrochen und auf der Rückseite findet sich ein Fingerabdruck, der nach aktuellen Erkenntnissen von einem 11 bis 14 Jahre alten Kind stammt. Ob es sich um die Signatur des Meisters handelt, darf jedoch bezweifelt werden.

Entstehung der Glasuren

Bereits aus der Zeit um 4.000 v.Chr. wurden glasierte Steatitperlen gefunden. Es ist davon auszugehen, dass diese Perlen in einer einfachen Grube gebrannt wurden, wo sie mit Salz aus dem Grundwasser in Berührung kamen. Auf dem quarzhaltigen Stein bildete sich durch das verdampfende Chlor wurde Natrium auf das Material transportiert, das bei Temperaturen von 867°C eine Glasur bildet. Bei diesem Verfahren spricht man von Zementation und es kommt in einigen Teilen der Welt noch heute fast unverändert zum Einsatz. Erst etwa 100 Jahre später fand die erste Eisenverhüttung statt.

Später wurde wasserlösliches Natriumsalz Sand zugesetzt und beim Verdunsten auf die Oberfläche transportiert. Dabei entstand im 3. Jahrtausend vor Christus die ägyptische Fayence am oberen Nil. Sie prägte das neue ägyptische Reich von 1552 – 1070 v. Chr. Und fand in diversen Farbausprägungen sogar neben den Pharaonen Platz.

Erst 700 Jahre später wurden die lockeren Sandscherben nicht mehr mit Soda, sondern einer sogenannten Sodafritte gemischt, die aus Soda und Sand hergestellt wurde. Dadurch blühte nichts mehr aus und die Glasur musste außen aufgetragen werden. Aus dieser glasartigen Fayence entstand das bekannte persische Porzellan, das 1752 von den Persern an Ludwig XIV. verkauft und bis heute in Marieberg und Rörstrand in Schweden hergestellt wird.

Im 1. Jahrtausend vor Christus entwickelte sich jedoch eine weitere Glasurtechnologie. Hierbei wurde aus einer Mischung von Sand und Pflanzenasche eine Art Glas hergestellt, das mit Pflanzengummi auf einen quarzreichen Scherben aufgeklebt und aufgeschmolzen wurde. Diese Art der Glasur verbreitete sich schnell im gesamten vorderen Orient. Auch venezianische Glasmacher setzten diese Technik ein und pflanzten eigens dafür Salzpflanzen an, deren Asche für die Herstellung der Glasur zum Einsatz kam.

In China entstanden Glasuren aus der Beobachtung heraus, dass aufsteigende Asche aus Feuer auf Keramiken eine Glasur mit dem Tongrund bildete. Die kalkreichen Holzaschen konnten schon bei 1.170°C schmelzen und eine Glasur bilden. Diese Glasuren wurden bis 770 v.Chr. verwendet, bevor Glasuren aufgetragen werden konnten.

Etwa gleichzeitig mit dem Westen kamen dann im Römischen Reich Bleiglasuren auf, die mit Kupfer grün , mit Kobalt blau oder auch Mangan violett gefärbt werden konnten. Die Bleiglasuren wurden auf den vorgebrannten Scherben aufgetragen, was noch bis zu Buddhistenverfolgung im 9. – 14. Jahrhundert gängig war. Die Chinesen hingegen setzten fortan auf das Einbrandverfahren mit einer Feldspat-Glasur.

Als in europäischen Kulturen Blei als Abfallprodukt bei der Silberproduktion vermehrt aufkam, wurde es für bleihaltige Glasuren europäischer Töne ebenfalls eingesetzt. Nach dem Zerfall des Römischen Reiches geriet diese Technik aber in Vergessenheit.

Keramik in der Neuzeit

Nach dem Untergang des Römischen Reiches dauerte es sehr lange, bis die europäische Keramik wieder eine vergleichbare Qualität erreichte, wie man sie vom römisch-griechischen Kulturkreis kannte.

Einen Wendepunkt gab es mit dem Aufkommen der Werkstatt der Familie Della Robbia in Florenz in der Frührenaissance. Bereits Leonardo da Vinci tat seine Begeisterung über die aufwändigen Zinnglasuren und die hochwertige Verarbeitungsqualität kund. 

In der Kunst fand Keramik in der Neuzeit lange nicht statt, was aber wenig verwunderlich ist, denn auch die Malerei wurde erst in der Renaissance als Kunstform respektiert. Schon 1429 wurde in Siegburg die Salzglasur entwickelt, es herrschte aber dennoch lange Zeit der Niedrigbrand vor, denn nicht jede Art von Ton war für den hohen Steinzeugbrand geeignet.

Beflügelt vom hohen Bedarf für Apothekergefäße in Zeiten der Pest erlebte zinnglasierte Keramik eine Hochzeit. Der desertierte Maler Christian Wilhelm von Löwenfinck brachte 1748 aus Meißen Aufglasurfarben mit, womit er Fayencen bemalte und damit die Fayencekunst begründete. Diese wurde im 19. Jahrhundert in Europa durch Steinzeug abgelöst. Dabei wurde der bemalte weißbrennende Ton über der Bemalung glasiert.

Herstellung von Keramikfiguren heute

Auch heute stellen wir Keramikfiguren höchster Güte aus rein natürlichen Materialien her. Die Mischung aus Lehm, Ton und Wasser kann nah Wunsch auf einer Töpferscheibe in eine grobe Form und dann mit Verzierungen und feiner Handarbeit zu einer Kunstfigur aus Keramik verfeinert werden.

Nach der groben Bearbeitung wird das Material von Verunreinigungen, Bindemittel und Feuchtigkeit befreit, da dies zu Rissen beim Brennen führen kann. Durch langes Vortrocknen wird die Restfeuchtigkeit auf 2 bis 5% reduziert. Der sich daraus ergebende Materialschwund muss natürlich vorher berechnet werden, kann aber bei der Fertigung von Hand nie zu 100% genau vorausgesagt werden. Dies in Verbindung mit der reinen Handarbeit, mit der wir unsere Keramikfiguren fertigen, führt dazu, dass jedes Stück immer auch die Handschrift des Meisters bzw. der Meisterin trägt und sich von allen anderen Figuren leicht unterscheidet. Jede handgefertigte Keramikdeko ist ein echtes Unikat.

Das Brennen von Keramik

In einem Brennofen wird die getrocknete Keramik in ein hartes und wasserfestes Keramikprodukt umgewandelt. Die Porenräume reduzieren sich, das Material wird verdichtet und die Partikel sintern. Dies wird je nach Ausgangswerkstoff bei Temperaturen zwischen 800 und 1.500°C erreicht. Bei technischen Keramiken können zum Sintern sogar bis zu 2.000°C erforderlich sein.

Oberflächenveredelung bei Keramik

Es gibt drei verschiedene Arten der Oberflächenveredelung von Keramik:

  ●   Mechanische Dekoration: Hierbei werden in de noch feuchte Keramik Muster oder Formen eingearbeitet, indem das Material ausgekratzt oder mit Werkzeug anderweitig in Form gebracht wird. Dies geschieht natürlich vor dem Brennen, damit die Formen und Muster nach dem Brennen erhalten bleiben.
  ●   Färben: Es gibt zum Färben von Keramik sowohl Kaltfarben als auch Brandfarben, die je nachdem bereits vor dem Brennen oder danach aufgebracht werden.
  ●   Glasur: Die eingangs bereits ausgiebig erläuterten Glasuren machen eine Keramikfigur und andere Keramikprodukte widerstandsfähiger gegen mechanische Einflüsse. Im Prinzip ist eine Glasur eine dünne Glasschicht, die auf die Keramik aufgeschmolzen wird. Dies glättet zudem die Keramik und verschließt die Poren, wodurch das Produkt gegen Flüssigkeiten abgedichtet wird.

Eigenschaften von Keramik

Keramik kann Jahrtausende überdauern, wenn sie nicht sehr harten Bedingungen oder dauerhaft starken Witterungseinflüssen ausgesetzt wird. Durch die hohe Isolierfähigkeit, Durchschlagsfestigkeit, Verschleißfestigkeit und hohe Temperaturbeständigkeit in Verbindung mit einer hohen Korrosionsbeständigkeit kann Keramikdekoration sehr lange halten. Dies ist auch der Grund, warum wir bis heute antike Keramikprodukte bei Ausgrabungen finden können.

Durch die thermisch isolierenden Eigenschaften kommt Keramik heute auch in High-Tech-Produkten zum Einsatz. So kann Keramikschaum beispielsweise heute hervorragend Asbest ersetzen. Dazu wird ein Polymerschaumstoffs in die gewünschte Form gebracht und anschließend in ein Bad mit Keramikschlicker getaucht. Nach dem Ausbrennen im Ofen wird die Keramik verfestigt und ist einsatzbereit.

Sogar in der Medizin kommen Keramikprodukte zum Einsatz. Neben den bekannten Beispielen im Bereich des Zahnersatzes gibt es auch biokompatible Werkstoffe, die natürliche Gewebe und Knochen des Körpers ersetzen können. Die wichtigsten biokeramischen Produkte sind Aluminiumoxid, Zirkonoxid sowie Hydroxylapatit und Bioglas.

Unsere persönliche Keramikgeschichte von KeramikDeko

Bei KeramikDeko befassen wir uns bereits seit 1997 mit der Keramikherstellung und haben sie seither immer weiter verfeinert und verbessert, ohne dabei von den Traditionen abzulassen. Bei uns sind die Herstellung, Bemalung und Veredelung aller Keramikfiguren, Dekoprodukte und Alltagsgegenstände reine Handarbeit und damit Meisterwerke des Kunsthandwerks.

Unsere Figuren werden traditionell getöpfert und modelliert, wofür ein Höchstmaß an Erfahrung und natürlich Fingerspitzengefühl erforderlich ist. Nach dem Trocknen in der Trockenkammer werden die Keramikprodukte in unserem Spezialofen bei Temperaturen zwischen 800 und 1.000 °C gebrannt, um ihnen die finale Härte und Widerstandsfähigkeit zu verleihen. Die genaue Temperatur hängt dabei von der Zusammensetzung und Art des Tons ab.

Auch das Färben und Glasieren wird bei uns komplett von Hand erledigt. Die Glasur muss dann nochmals bei einer Temperatur zwischen 980 und 1.080°C eingebrannt werden. Wir erweitern ständig unser Sortiment, hören gerne auf Anregungen und Ideen unserer Kunden und sorgen so dafür, dass es immer wieder etwas Neues zu entdecken gibt.

Einsatzbereiche von Keramik heute

Natürlich kommt Keramik heute schon lange nicht mehr nur für nützliche Gegenstände wie Tassen, Teller, Vasen und andere Gefäße zum Einsatz. Durch die vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten und moderne Fertigungstechnik ist es heute möglich, in Handarbeit fein ausgearbeitete Keramikfiguren und Keramikdeko herzustellen, die zu jedem Anlass passt und drinnen wie draußen gleichermaßen zum Einsatz kommen kann.

Wir haben uns auf die dekorativen Aspekte von Keramik spezialisiert und fertigen neben Keramik Figuren für den Garten, Kantenhockern und witzigen Dekofiguren auch liebevoll gestaltete 3D-Motivtassen aus Keramik sowie ausgefallene Blumentöpfe, Gartenstecker oder auch Christbaumschmuck und mehr.

Darüber hinaus kommt technische Keramik insbesondere auch bei der Forschung und Entwicklung, bei der chemischen Industrie als Korrosionsschutz sowie im Maschinen- und Anlagenbau zum Einsatz. Auch in der Luft- und Raumfahrt ist Keramik ein wirksamer Isolator gegen hohe Temperaturen.

Besonders beliebt sind seit einigen Jahren neben Keramikfliesen auch Keramik-Einbauspülen und Arbeitsplatten. Durch die hohe Widerstandsfestigkeit gegen Säuren und mechanische Einflüsse eignet sich Keramik als langlebiges Material für hohe Ansprüche. Nicht umsonst kommt es auch für Kartuschen in Mischbatterien und in vielen weiteren Bereichen unseres Alltags zum Einsatz.

Fazit zur Geschichte der Keramik

Keramik ist ein wunderbares Material, das sich seit Jahrtausenden bewährt hat. Wir sind stolz darauf, mit diesem natürlichen Material arbeiten und so vielen Menschen mit unseren witzigen Figuren und ausgefallenen Dekoprodukten aus Keramik Freude bereiten zu können.

Durch seine Widerstandsfähigkeit, Formbarkeit und die umfangreichen Gestaltungsmöglichkeiten entstehen durch traditionelle Handwerkskunst Figuren, Alltagsgegenstände und nützliche Dinge, die bei richtigem Umgang ewig halten können.

Wenn Sie Fragen zum Material, zu unserer Fertigungstechnik oder Anregungen und Ideen haben, freuen wir uns immer über Ihr Feedback! Unser Ziel ist Ihre Zufriedenheit. Daher möchten wir uns ständig weiterentwickeln und Keramikprodukte fertigen, die genau den Zahn der Zeit treffen.